Ich gebe zu: ich bin anfällig. Für Marketing. So habe ich dieses Jahr tatsächlich Geld für den Adox Color Implosion ausgegeben, bei dem es sich unbestätigten Gerüchten zufolge um einen fehlerhaft produzierten Agfa Aviphot irgendwas handeln solle, den, anstatt ihn in die Tonne zu kloppen, man sinnigerweise an Kreuzköllner Lomographen verticke.
Vor einigiger Zeit entdeckte ich nun in der Grabbelkiste auf dem Tresen meines Chemikalienhändlers einen mir bis dato unbekannten Film: den CineStill 800T. Wie der Name schon sagt, ein Kunstlichtfilm, und wenn man der CineStill-homepage vertrauen darf basierend auf dem Kinofilm Kodak Vision 3 irgendwas, den man seiner Rem-Jet-Schicht beraubt und somit für die C-41-Entwicklung tauglich gemacht hat.
Diese Woche erhielt ich nun den Film zurück. Bei Kunstlicht wurde hier (bis auf den Turbo unter der Laterne) nichts photographiert und auch entgegen der Empfehlung auf der Dose nichts korrekturgefiltert – beim Mercedes kam lediglich ein Gitterfilter und am Tegernsee ein Polfilter zum Einsatz. Eigentlich müßte man nun einen ziemlichen Blaustich erwarten – und umso überraschter war ich, als ich die Scans zurückbekam.
- Etwas körnig…
- Abendämmerung, 135mm @ 1/10. Daß das nicht knackscharf werden kann sollte klar sein.
- Kontrastumfang voll ausgereizt.
Wo ist der Blaustich hin? Etwas enttäuscht war ich von der Körnigkeit und dem Belichtungsspielraum, da hatte ich mir nach den Lobeshymnen etwas mehr versprochen. Andererseits sind das 800 ASA… und dafür geht das dann doch wohl irgendwie in Ordnung. Aber was ist mit den Farben (nicht) passiert?