2007 – 2008: Die Karotte

Saab 90: Zwitter aus 99-Front und Heck des 900 Sedan. Skurril, ungeliebt und selten – aber wie ich nach und nach feststellen durfte, völlig zu unrecht. Das ist ein richtig gutes kleines Auto.

Gekauft im Herbst 2007 als billige Wintermöhre, weil die 123er in der winterlichen Eifel trotz Gislaved-Gummis in Skandinavienspezifikation etwas nervten.
Der 90 dagegen wühlte sich durch alles durch, auch als ich unmittelbar nach dem Kauf auf annähernd profillosen 7 Jahre alten Michelin Alpin (neue waren schon bestellt!) vom ersten Schnee erwischt wurde.
Im Handling ist der 90 dem 900 klar überlegen, das geringere Gewicht und der deutlich kürzere vordere Überhang helfen hier. Mit dem geringen Fahrzeuggewicht hat der auf Drehmoment aus dem Keller ausgelegte Vergasermotor (100 PS aus 2 Litern Hubraum) leichtes Spiel: nach dem Ortsausgangsschild spielt sich alles im fünften Gang ab, ohne daß man damit anderen im Wege herumsteht. Läßt sich dank der bulligen Drehmomentcharakteristik sehr schaltfaul fahren und ist dazu überland erstaunlich sparsam: mein Schnitt über 35.000 winterliche Kilometer lag bei 8,6 Litern, auf der Langstrecke habe ich den Wagen sogar einmal unter 6,5 bekommen. (Dazu muß man es aber auch wirklich darauf anlegen.)

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Warum Karotte?
Nun, der Wagen war rot. Außerdem klingt Karotte deutlich netter als „Möhre“, denn für diese pejorative Bezeichnung war der Wagen einfach viel zu gut. Nahezu rostfrei, und nachdem ich unmittelbar nach dem Kauf vorsorglich den Kühler und die Zündkabel getauscht hatte und Zündung und Vergaser bei HFT hatte einstellen lassen auch absolut problemlos.

2008 gegen die Grundinstandsetzung des frisch erworbenen Schneewittchens in Zahlung gegeben. (Hätte ich gewußt, daß man den Wagen für 1500€ mit einem Katalysator nachrüsten kann und so zonentauglich bekommt: ich hätte mir dat Schneewittchen sparen können. Wahrscheinlich wäre ich damit bedeutend billiger gefahren…)