Zwei Welten

Am Dienstag fuhr ich mit dem 9000 turbo 1300km am Stück und im Dreieck durch Deutschland. Die Spitze des Dreieckes war zum einen der Abholung meines kleinen Brüderchens, das nach mehrjährigem beruflichen Auslandsaufenthalt wieder nach Deutschland zurückkam geschuldet, zum anderen einer kurzfristig eingeschobenen, dank einiger abgerissener Schrauben leicht eskalierter drive-through-Inspektion (herzlichen Dank an HFT, der mal wieder das Unmögliche möglich gemacht und die Folgen meiner Grobmotorik ausgebügelt hat!). Die Klimaanlageninstandsetzung wurde übrigens bis auf weiteres verschoben, es bahnt sich aber eine Möglichkeit an.
Danach erfolgte die Übergabe an Brüderchen zwecks Mobilmachung für eine Skandinavienreise (mehr dazu folgt hoffentlich).
Die Rückreise dann auf dem direktem Weg, also nur grob 600km, mit einem von Berlin nach München zu überführenden Griffin. (Der Käufer meines Weinflaschen-Griffin war von dem Auto offensichtlich so begeistert, daß er es sich zur Aufgabe gemacht, alle in Mitteleuropa verfügbaren Griffin v6 aufzukaufen. Derzeit verfügt er über mehr als 2% aller jemals in Deutschland ausgelieferten und 67% aller in den letzten drei Jahren in Deutschland angebotenen Fahrzeuge). Dabei konnte ich zum ersten Mal einen Griffin mit der „langen“, nur ein Modelljahr verbauten Automatik fahren.

An das Drehzahlniveau könnte man sich gewöhnen.

An das Drehzahlniveau könnte man sich gewöhnen.

Jetzt verstehe ich auch, warum man die Übersetzung nach so kurzer Zeit verkürzt hat. So angenehm dieses Drehzahlniveau bei meinem Fahrprofil des gemütlichen Autobahnlangstreckengleitens auch ist, so unpassend ist es auf Landstraßen und vor Allem in der Stadt. Erstens wird der Wagen noch behäbiger, zweitens passen die Anschlüsse nicht. Im Stadtverkehr hat man, bei Einhaltung der StVo und halbwegs vernunftgeleiteter Fahrweise keine Chance, den dritten Gang einlegen zu lassen, auch nicht auf etwas großzügiger beschilderten Ausfallstraßen. Innerstädtisch spielt sich alsonahezu alles im ersten und zweiten Gang bei dann unnötig hohen Drehzahlen ab, und ab dem Ortsausgangsschild verhungert man (so man nicht mittels Kick-down ein bis zwei niedrigere Gänge bemüht).
Noch besser wäre natürlich gewesen, die 4hp18 durch eine zeitgemäßere Fünfgangautomatik zu ersetzen, denn als höchster Gang ist eine so lange Übersetzung schon sehr angenehm.

Diese beiden Autos direkt hintereinander zu fahren bringt zwar keine neue Erkenntnis, ist aber immer wieder eindrucksvoll: da liegen Welten zwischen beiden Autos. Wel-ten!
Der CC ist noch recht agil, der CD v6 dagegen träge und kurvenunwillig. Und er kommt mit der langen Automatik überhaupt nicht mehr aus dem Quark, es sei denn, man prügelt ihn in den kick-down. Träge und schwerfällig. Würden böse Zungen sagen. Man kann aber auch sagen: absolut tiefenentspannt.
Ich will wieder einen Griffin. Und weil ich das Auto so mag, bekam es noch kurz einen Wellnessgutschein spendiert.

Zum Abschluß ein Bild der beiden wohl tiefenentspanntesten Fahrzeuge, die je in Trollhättan vom Band gefahren sind. Beide mögen die hektische Gangart überhaupt nicht und kommunizieren das dem Fahrer auch deutlich, aber das tipo-4-Derivat mit Opelherz ist dabei wenigstens autobahntauglich.

Die wohl lethargischsten Autos, die je in Trollhättan vom Ban dgepurzelt sind. Links kann nur Landstraße, rechts nur Autobahn.

Die wohl lethargischsten Autos, die je in Trollhättan vom Band gepurzelt sind. Der linke Automat kann nur Landstraße, der rechte nur Autobahn.

Die Qualität der heutgen Bilder möge der geneigte Leser mir nachsehen, ich hatte nur das Telephon dabei und war dazu recht unmotiviert…

Über turboseize

Das Leben ist zu kurz für langweilige Autos.
Dieser Beitrag wurde unter Automobiles abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..