Langzeittest SAAB 900/II 2.5 v6 – Update

Der opeligstmögliche Schwedenvectra hat in einem Jahr ziemlich genau seine versicherungsvertraglich zugebilligten 15 Megameter zurückgelegt. Über die Sommerreifenbeschaffung und die Fensterhebermalaise hatte ich schon berichtet, aber seitdem ist nun auch schon wieder einige Zeit vergangen.

Das gute am 900/II v6: in Teilen ist das tatsächlich nur ein alter Vectra – jedenfalls bekommt man Abgasanlagen nachgeworfen.
Bei der Gelegenheit wurde das Auto auch gleich wieder auf Winterräder gestellt.

Mit dieser Zeit drängte sich mir der Eindruck auf, die sonore Aussprache des Sechszylinders sei unter Umständen nicht mehr ausschließlich seinen guten Anlagen zuzuschreiben, sondern möglicherweise auch fortschreitendem Verfall.
Und in der Tat: sowohl das Flammrohr war etwas angeschlagen (und verstarb während der zugegeben etwas grobmotorischen Demontage des Mittelschalldämpfers), als auch das Rohr zum Endschalldämpfer war durch. Und zwar gemeinerweise genau unter der Schelle, die es mit dem Mittelschalldämpfer verband, was eine vorherige Lochlokalisierung in eingebautem Zustand sehr erschwerte. Aber, und hier kommt der starke Vorteil eines Altopels zu tragen: Ersatz ist spottbillig, und so wurde eben auf Verdacht ein ganzer Halbsatz gekauft. Da es schnell gehen mußte nicht bei meinem Lieblingsersatzteilehändler, sondern beim Berliner Billigheimer. Aus „ist da, hol ich mal eben ab“ wurde nichts. Aus den nach Rückkehr ersichtlichen drei Werktagen Lieferzeit dafür dann zehn. Lektion gelernt: wenn ich es nicht sofort in der Hand halten muß, immer lieber erst in Kupferdreh gucken. Unterm Strich wäre das schneller gewesen…

Was bleibt ansonsten zu berichten:
-der rechtsvordere Fensterheber wurde durch Austauschen der Gleitstücke instandgesetzt, was ungefähr einen Monat hielt.
– der laut HU-Bericht „leicht ölfeuchte“ Motor wurde mit einer Familienpackung Weichmacher beruhigt und tropfte danach nicht mehr. Bis zum nächsten Ölwechsel (Analyse folgt); danach eskalierte die Sache leider wieder.
– nach heftigem Herumdrücken auf der störrischsten Taste ist nun auch wieder der gesamte Funktionsumfang des Bordcomputers verfügbar.
– bei der Außenspiegelverstellung jedoch half das nicht. GM-Schalter sind halt so.

Derzeit befindet sich der Wagen in der Werkstatt eines befreundeten Autohändlers, wo dem C25XE das Ölen mittels neuer Dichtungen hoffentlich abgewöhnt wird. Im Zuge dessen kommen auch diverse spann- und Umlenkrollen neu, die vom Ölsiff in Mitleidenschaft gezogen wurden, sowie die lautstark randalierende Lichtmaschine. Außerdem wird sich um den hinteren linken Radlauf gekümmert, der beim Vorvorbesitzer anscheinend nach einem kleineren Malheur „zeitwertgerecht“ zusammengepfuscht wurde.

Perspektivisch werde ich mich um eine neue Fensterhebermechanik kümmern müssen; außerdem wird die Klimaautomatik vor dem nächsten Sommer etwas Zuwendung benötigen (sie kühlt zwar noch; müht sich dafür aber unendlich).
Darüber hinaus würde es mich nicht wundern, wenn binnen der nächsten Monate die vorderen Querlenkerlager unter Verweis auf die deutlich erhöhte Motorölexposition eine Gesundheitsschädigung geltend machen würden. Für den Moment sehen Sie noch gut aus, aber bei dem vorhergehenden Vectra ging das nach vergleichbarer Vorgeschichte dann sehr schnell.
Das Fahrwerk steht also unter verschärfter Beobachtung.

Gute Nachbarschaft

Wie man dem Artikelabschlußbild entnehmen kann befindet sich das Auto (wenn es nicht gerade in der Werkstatt steht) stets in guter Gesellschaft. Im unmittelbaren Wohnumfeld logieren neben dem stellvertretend abgebildeten 9-3 noch mindestens ein weiterer; ebenso mindestens ein 902, ein javabrauner 9-5, je ein grauer 240 und 740 und schließlich ein böser roter 850/V70. Kennengelernt habe ich bis dato jedoch noch keinen der Fahrer. Es handelt sich schließlich um eine Großstadt.

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Das Leben ist zu kurz für langweilige Autos.
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