Blutprobe statt Dialyse?

 

 

Zu lange Ölwechselintervalle sind ein bekannter, bewährter und zuverlässiger Weg, einen Motor hinzurichten. Zu kurze Wechselintervalle sind aber auch nicht optimal – zum einen kosten sie unnötig Geld, zum anderen erhöhen Sie unter Laborbedingungen den Verschleiß.
Der offizielle Wartungsplan früher 900 turbo schreibt ein Ölwechselintervall von 7500km vor (unter erschwerten Betriebsbedingungen sind die Intervalle weiter zu verkürzen). Aber die damaligen Mehrbereichsöle waren halt noch grottenschlecht, und so fährt dat Schneewittchen seit der Motorrevision mit mehr oder weniger vollsynthetischen Ölen bis jetzt 10Mm-Intervalle. Das sind immerhin 33% mehr.
Nachdem aber alle vorherigen Analysen zeigten, daß ich nach 10Mm nahezu neuwertiges Öl ablasse und entsorge liegt der Schluß nahe, daß ich die Ölwechselintervalle weiter verlängern sollte.
(Das gilt natürlich nur für meinen Motor und mein derzeitiges Fahrprofil. Ein anderer Motor, ja selbst der gleiche Motor wird bei einem anderen Nutzungsprofil ganz anders mit dem Öl umgehen. Ich rate also stark davon ab, mir das einfach so nachzumachen…)
Man beachte auch, daß ich hier von nur von verlängerten Ölwechselintervallen schreibe, nicht von verlängerten Wartungsintervallen! Selbstverständlich gehört das Auto weiterhin alle 10Mm auf die Bühne. (Schneewittchen bekam zum Beispiel zur 620Mm-Inspektion neue Stabibuchsen – und neues Getriebeöl.)

Heute habe ich also das frühlingshafte Wetter zu einer Bewegungsfahrt genutzt und dabei mittel Schlauch und Spritze eine Ölprobe genommen, die diese Woche Ihren Weg ins Labor finden wird. Warum jetzt schon, wenn ich das Öl doch weiter im Motor lasse? Zum einen, weil alle anderen Proben auch nach grob 10Mm genommen wurden – das schafft Vergleichbarkeit. Und zum anderen, weil mich dann einen Referenzpunkt habe, anhand dessen ich das Verhalten des Öls im verlängerten Intervall beurteilen kann. Wie lange dieses Intervall werden wird weiß ich noch nicht – ich werde jedenfalls, Optimist der ich bin, das Wechselintervall verdoppeln. Ob ich als Basis der Verdoppelung nun die Werksvorgabe oder die derzeitigen Intervalle nehme wird aus einer Mischung von Laune, Bauchgefühl und Beobachtung, d.h. Farbe und Geruch (Kraftstofeintrag) entschieden werden.

Über turboseize

Das Leben ist zu kurz für langweilige Autos.
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2 Antworten zu Blutprobe statt Dialyse?

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